Mitten in der Coronapandemie, als das bündische Leben ziemlich stillstand, haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht: Wenn der Singewettstreit schon nicht live und vor Ort stattfinden konnte, wurde er halt ins weltweite Netz verlegt. Der RSWlan war geboren! In wochenlanger Arbeit entstanden von einem engagierten Orgakreis eine Fülle von Videos – von RSW-Homestories über Liedermacherinterviews bis hin zu kurzen Dokus über die Geschichte des Singens in der Jugendbewegung und einem Liederquiz.
Am 21. August trafen wir uns – natürlich alle frisch getestet – in einer ehemaligen Fahrradwerkstatt in Bonn, die wir kurzerhand in ein improvisiertes Übertragungsstudio umwandelten. Mit technischer Unterstützung des Zugvogels wurde der RSWlan live gestreamt. Helga, Barbara, Micky und Wolle moderierten das Programm, während das Technikteam die Beiträge einspielte und das Redaktionsteam im Livechat mit den Zuschauerinnen und Zuschauern war. Ein großer Spaß für uns alle!
In den Bünden entstehen immer wieder neue Lieder. Manche verbleiben in der eigenen Gruppe, andere finden ihren Weg in den Bund oder werden sogar von vielen verschiedenen Bünden aufgenommen. Mit zwei Liedermachern, deren Lieder weit über ihre eigenen Gruppen bekannt geworden sind, haben die RSWlan-Reporterinnen Jona und Anne gesprochen.
Ruski aus dem Zugvogel hat u. a. den „Ostseewinter“ und „Die Zunft der Straßenbrüder“ geschrieben. Flo von der Gruppe „Flober“ ist bekannt von den Treffen auf Burg Waldeck; von ihm stammt u. a. „Bobbys Fernweh“.
Seit die Jugendbewegung um 1900 mit dem Wandervogel begann, gehörte das Singen dazu. Dabei waren die Lieder immer ein Spiegel der jeweiligen Gruppenkultur und ihres gesellschaftlichen Kontextes. Die Wandervögel mit ihrer bunten Reformkleidung entdeckten das Volkslied für sich. Geprägt vom Ersten Weltkrieg sangen die Gruppen in der Weimarer Zeit zahlreiche Soldatenlieder aber auch eigene Lieder, die das Gemeinschaftserleben der Gruppe in den Mittelpunkt setzten. Die NS-Zeit zwang die Jugendlichen in die Hitlerjugend, wo das Singen der Ideologisierung diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Repertoire wieder bunt: Lieder verschiedener Kulturen fanden ebenso Aufnahme wie Lieder aus der Feder von Liedermachern (und zunehmend auch Liedermacherinnen) der verschiedensten Bünde.
In kurzen Dokus gehen wir der Geschichte der Singens in der Jugendbewegung nach:
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